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zu fliegen und sie in New York abzusetzen, bevor sie für eine Woche nach Paris und
dann nach Spanien für zwei weitere Wochen flog. Es war ihre jährliche Pilgerreise, um
ihre Eltern zu sehen und eine kleine Weile auf Santa Eugenia zu bleiben. Und in diesem
Jahr bedeutete es sogar noch etwas mehr für sie als vorher. Sie wollte den endgültigen
Entwurf ihres Kinderbuches an ihren kleinen Nichten und Neffen ausprobieren. Sie
konnte es kaum erwarten, zu sehen, wie sie reagieren würden. Sie brauchte die
Geschichten nur ins Spanische zu übersetzen, wenn sie ihnen vorlas. Das hatte sie
früher schon getan, wenn sie ihnen Bücher aus den Staaten mitbrachte. In diesem Jahr
war es jedoch bedeutsamer, denn es waren ihre eigenen Geschichten, und falls die
Kinder sie mochten, sandte sie die Sammlung an Charlottes Agenten, um
festzustellen, ob irgend jemand sie gegebenenfalls kaufen würde.
Als Raphaella ihn ansah, grinste er sie an. »Was ist so lustig, Alex?«
»Wir sind's.« Er lächelte sie jetzt liebevoll an, ein warmes Licht schimmerte in
seinen Augen. »Uns zu hören, wie wir über unsere Teenagertochter diskutieren.« Er
zögerte und zeigte auf den leeren Sitz neben sich. »Willst du für eine Minute
einsteigen?« Sie zauderte nur kurz und warf einen flüchtigen Blick um sich, ob irgend
jemand, den sie kannte, in der Nähe war.
»Ich sollte wirklich nach Haus...« Sie wollte bei John Henry sein, wenn sie ihm
um sechs Uhr das Servierbrett brachten.
»Ich will dich nicht überreden.« Aber seine Augen waren so lieb, sein Gesicht so
hübsch, und sie hatten schon so lange keinen Moment für sich gehabt. Es schien, als
sei Amanda immer mit ihnen. Und wenn sie um Mitternacht nach oben gingen, hatten
sie so wenig Zeit, bis Raphaella nach Hause musste.
Nun lächelte sie und nickte. »Ich würde schrecklich gern.«
»Bleibt uns Zeit für eine rasche Fahrt?«
Sie nickte, sich mutwillig und eigensinnig fühlend, und er startete rasch den Wagen
und schoss davon. Sie fuhren in die waldige Abgeschiedenheit des Presidio, der sich bis
zur Bucht hinab erstreckte, bis sie in der Nähe der kleinen Festung unterhalb der
Golden Gate Brücke am Fort Point landeten. Über ihnen flutete der Verkehr über die
Brücke nach Marin County. Segelboote tummelten sich auf dem Wasser, eine Fähre
und etliche kleine Schnellboote. Eine frische Brise riss an Raphaellas Haar, als sie den
Strohhut abgenommen hatte.
Sie stiegen aus dem Wagen und hielten sich an den Händen. Zwei dunkelhaarige,
hochgewachsene, schöne Menschen schauten über die Bucht. Als sie dort standen,
fühlte Raphaella sich für eine Weile sehr jung. Sie waren so eng zusammengewachsen
und hatten so viele Nächte gemeinsam verbracht, flüsternd, plaudernd, am Feuer
sitzend, sich liebend, um zwei Uhr morgens in die Küche hinunterrennend, um
Omelettes, Sandwiches oder Milchmixgetränke zu bereiten. Sie hatten so viel und doch
so wenig... so viele Träume... so wenig Zeit... und so endlose Hoffnungen. Wie sie
Seite an Seite stehend auf das letzte Sonnenlicht, das auf den Booten schimmerte,
schauten, richtete Raphaella den Blick auf Alexander und fragte sich, ob sie jemals
mehr haben würden. Ein paar Minuten, eine Stunde, die Stunden vor Sonnenaufgang,
gestohlene Augenblicke und niemals mehr als das. Selbst das Kind, das sie miteinander
teilten, war geliehen und würde im Jahr darauf von ihnen gegangen sein. Sie dachte
schon darüber nach, welches College sie belegen sollte. Raphaella und Alex fühlten jetzt
schon den Verlust und wünschten, sie noch viele weitere Jahre bei sich zu behalten.
»Woran dachtest du gerade, Raphaella?« Er blickte zärtlich zu ihr herunter und
strich ihr mit einer behutsamen Hand das Haar aus den Augen.
»An Amanda.« Sie zögerte und küsste seine Hand, als sie an ihren Lippen
vorüberstreifte. »Ich wünschte, sie gehörte uns.«
Er nickte still. »Ich auch.« Er hätte ihr gerne gesagt, dass andere da
sein würden, eines Tages, in einigen Jahren, ihre eigenen Kinder. Aber er sagte es
nicht, wissend, wie sehr es sie schmerzte, keine Kinder zu haben. Es war jedoch ein
ständig wiederkehrendes Thema zwischen ihnen, ihre Schuld, ihn von der Heirat [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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