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Hauses, begann das magische Dreier-Symbol auf dem Buch der
Schatten zu glühen.
»Es wird Zeit«, murmelte Dantalian und glitt hinüber in die Welt
der Sterblichen.
Dantalian blickte sich um. Der Dachboden lag dunkel und still vor
ihr. Niemand hatte ihr Kommen bemerkt. Die beiden anderen
Halliwell-Schwestern waren wohl immer noch damit beschäftigt, ihre
lächerlichen Untaten zu begehen. Doch das war kein Vergleich zu
dem, was sie tun würde, wenn das Buch der Schatten erst in ihrem
Besitz war.
Und jetzt lag es  wortwörtlich  zum Greifen nah. Dantalian nahm
das Buch von seiner Säule und wog es in den Händen.
Endlich.
»Das war leicht«, flüsterte sie triumphierend.
»Zu leicht.«
Dantalian wirbelte herum, doch es war zu spät. Ein brutaler Tritt
traf sie in den Rücken und schleuderte sie schmerzhaft gegen einen
alten Schrank. Das Buch der Schatten flog aus ihren Händen. Die
Hohe Priesterin versuchte, sich aufzurappeln, aber Phoebe und Piper
standen schon über ihr. Phoebe hielt das silberne Messer in der Hand,
das einst Balthasar gehört hatte.
»Wo ist unsere Schwester?«, fragte sie kalt.
Dantalian überlegte blitzschnell. Gegen die beiden Hexen hatte sie
allein keine Chance. Sie musste Zeit gewinnen.
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»Ich kann euch helfen«, sagte die Hohe Priesterin. »Ich kann euch
lehren, wirklich böse zu sein. Für euch ist das noch neu. Ihr wisst noch
nicht, was alles möglich ist.«
Piper und Phoebe blickten sich wenig beeindruckt an. »Ich weiß
nicht«, sagte Piper mit einem Schulterzucken. »Ich glaube, wir
bringen uns das gerade selbst bei.«
»Sollen wir es dir beweisen?« Phoebe hielt die Spitze des Messers
an Dantalians Gesicht.
»Wo ist Prue?«
»Wenn ihr mich tötet«, erwiderte die Hohe Priesterin, »werdet ihr
sie nie wieder sehen.«
Piper dachte an die Möglichkeiten, die ihnen noch offen standen.
Und da gab es einige.
»Tja«, sagte sie, »wir könnten dich stattdessen auch ein bisschen
foltern.«
Ohne Vorwarnung trat Piper mit voller Wucht auf den Unterarm
der Priesterin und drückte ihn zu Boden. Dantalian schrie vor Schmerz
und Wut auf. Aber das war erst der Anfang. Mit einem kalten Funkeln
in den Augen machte Piper eine Bewegung und ließ die Hand der
Priesterin zu Eis erstarren. Der Schmerz war furchtbar, aber die beiden
Schwestern ließen sich durch das Wimmern der Dämonenpriesterin
nicht beeindrucken.
Phoebe deutete mit dem Kopf auf einen schweren Kerzenständer,
der auf dem Schrank stand. »Warum zerschmetterst du nicht einfach
ihre Hand und wir warten ab, was passiert.«
Piper schien die Idee zu gefallen. Sie griff nach dem Kerzenständer
und holte aus.
»Deine letzte Chance«, knurrte sie.
Dantalian biss die Zähne zusammen und schwieg. Das würden
diese kleinen Hexen nicht wagen.
Piper zögerte im letzten Augenblick. Aber nicht, weil sie Skrupel
hatte, die Hand der schwarzen Priesterin zu zerschmettern. Nein, sie
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wollte diesen Augenblick noch etwas länger genießen. Noch nie hatte
sie sich so mächtig gefühlt, so skrupellos  und so gut.
Genussvoll ließ sie den Kerzenständer endlich niedersausen. Mit
einem furchtbaren, klirrenden Geräusch zerplatzte die gefrorene Hand
der Hohen Priesterin.
Ihr Schrei hallte durch das ganze Haus. Ungläubig vor Schmerz
blickte sie Piper an.
Phoebe trat seelenruhig auf die stöhnende Priesterin zu. »Das
Lustige ist«, sagte sie amüsiert, »wir könnten das auch mit deiner
anderen Hand machen und uns dann deine Füße vornehmen.«
Piper hatte noch eine bessere Idee. »Wir könnten uns sogar von
dort aus nach oben vorarbeiten. Stückchen für Stückchen, bis hinauf
zu deinem Kopf.«
»Also«, sagte Phoebe, »wo ist Prue?« Sie wünschte sich fast, dass
Dantalian noch schweigen würde, damit sie weiter foltern konnten.
Andererseits  wer sagte denn, dass sie aufhören mussten, wenn sie
eine Antwort hatten?
In diesem Augenblick begann die Luft zu flimmern. Leo erschien
aus dem Nichts.
»Ich konnte nicht einfach so gehen, Piper«, sagte er, noch bevor er
sich ganz materialisiert hatte.
Piper, Phoebe und Dantalian blickten überrascht auf die
schimmernde Gestalt. Doch die Hohe Priesterin war die Einzige, die
reagierte. Den furchtbaren Schmerz in ihrer zerschmetterten Hand
ignorierend, sprang sie auf die Füße, schlug ein Rad bis zu dem Buch
der Schatten, das noch immer auf dem Boden lag, griff mit der
gesunden Hand danach und verschwand mit einem dumpfen Knall.
Das Ganze hatte nicht länger als eine Sekunde gedauert.
»Äh, was ist denn hier los?«, fragte ein überraschter Leo in das
Echo des Knalls hinein.
Phoebe heulte vor Wut auf. »Du hast ihr bei der Flucht geholfen!
Das ist los!«
Ohne auch nur eine Sekunde nachzudenken, hob Piper die Hand
und verwandelte Leo in eine Eisstatue. Der Ausdruck der
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Fassungslosigkeit fror auf seinem Gesicht fest. »Zerschmettere ihn!«,
zischte Piper.
Phoebes Gesicht war hasserfüllt. Mit einem kräftigen Kick trat sie
gegen die Eisstatue  und Leo zerplatzte mit einem lauten Knall in
tausend Stücke.
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7
MIT IHRER GESUNDEN HAND blätterte Dantalian eilig im
Buch der Schatten, das sie auf ihrem Altar aufgeschlagen hatte. Die
andere Hand war nur noch ein pochender, blutiger Stumpf.
Die Priesterin warf einen wütenden Blick auf Prue, die noch immer
bewusstlos neben dem ebenfalls leblosen Zile lag.
»Dein Tod allein wird nicht mehr reichen, meine liebe Braut«,
zischte sie. »Jetzt nicht mehr. Nicht nach dem, was deine Schwestern
mir angetan haben.«
Dantalian blätterte weiter. Ein heimtückisches Grinsen machte sich
auf ihrem Gesicht breit. Sie war auf eine viel versprechende
Überschrift gestoßen:
»Die Schwarze Priesterin.«
Dantalian überflog die uralten Zauberformeln und ihr Grinsen
wurde noch breiter. Das war sogar noch besser, als sie erwartet hatte.
»Ja!«, hauchte sie. »Willkommen in meiner Hölle!«
Dantalian begann mit der Rezitation der magischen Formel.
Im Halliwell-Haus schritten Piper und Phoebe achtlos über die
Eisscherben, die von Leo noch übrig geblieben waren. Die Splitter
knirschten unter ihren Absätzen.
»Also, was tun wir jetzt?«, fragte Piper, als die beiden die Treppen
vom Dachboden hinunterstiegen.
Phoebe dachte kurz nach. »Ich weiß nicht. Unschuldige töten?«
»Nein«, erwiderte Piper kopfschüttelnd. »Ich meine, wegen Prue.
Wie sollen wir sie ohne das Buch der Schatten finden?«
Ein neckisches Lächeln umspielte Phoebes Lippen. »Sag mal,
solltest du nicht den Verlust deines geliebten Leo beklagen,
Schwesterchen?«
Piper winkte ab. Nichts konnte ihr gleichgültiger sein. »Phoebe, ich
meine es ernst. Diese Priesterin war wirklich ziemlich sauer. Und
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wenn sie Prue tötet, dann nimmt sie uns damit auch die Macht der
Drei, und wir haben keine Chance mehr.«
Phoebe dachte nach. »Guter Punkt. Wir müssen Prue finden.«
Als die beiden im Erdgeschoss ankamen, hatte Phoebe eine Idee.
Natürlich. Darauf hätten sie auch früher kommen können.
»Moment mal«, sagte sie, »wir sind doch jetzt böse
Hexenmeisterinnen, oder? Wir können doch mit einem bloßen
Gedanken uns an jeden Ort materialisieren.«
»Aber wir wissen doch nicht an welchen Ort«, warf Piper
zweifelnd ein.
»Es reicht ja auch, wenn wir wissen, zu wem wir wollen. Zu Prue
nämlich. Ich meine, so haben Leos Kräfte doch auch funktioniert,
oder?«
Piper war noch immer nicht überzeugt. »Ja, aber seine Kräfte
wurden blockiert. Er konnte sie doch auch nicht finden.«
»Aber das lag nur daran, weil er gut war«, triumphierte Phoebe.
»Und wir  sind böse!«
Dantalian war in tiefe Konzentration versunken. Sie murmelte die
Schlussformel der Beschwörung. In wenigen Sekunden würde Prue
Halliwell unerträgliche Qualen erleiden. Für alle Zeiten.
»Der Bann soll wirken durch dies Buch
und Schmerzen erzeuge dieser Fluch.
Möge sie leiden Höllenqua& «
Ein dumpfes Knallen riss die Hohe Priesterin aus ihrer Trance.
Erschrocken blickte sie auf.
Keine zehn Schritte von ihr entfernt standen Phoebe und Piper. Die
beiden Schwestern blickten sich etwas verwirrt in der Kirche um.
»Toll«, sagte Piper nur.
»Sind wir endlich da?«, fragte Phoebe und entdeckte im selben [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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